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Aktuelles

Wie 1991 die Partnerschaft der AKTION FRIEDENSDORF – Kinder in Not Mönchengladbach mit behinderten und bedürftigen Menschen in Offinso begann

Ein Erlebnisbericht von Franziska Suffenplan-Göbels

Für mich begann alles damit, dass 1982 ein schon jahrelang gehegter Traum in Erfüllung ging: Ich wurde Mitglied in dem Chor Ba Monimambu, der religiöse afrikanische Lieder sang. Die Musik selbst sowie die Erzählungen des Chorgründers Dr. Willi Otte, der als Missionar in Zaire gelebt hatte, hatten mich von der ersten Begegnung an fasziniert.

Ende der Siebziger Jahre war Dr. Willi Otte in Kontakt mit dem Bischof von Kumasi, Dr. Peter Sarpong, gekommen. Im Laufe der Jahre entstand nicht nur eine enge Freundschaft zwischen beiden, sondern auch eine Partnerschaft zwischen Ba Monimambu und dem Kumasi Spiritual Choir.

1990 - nach meinem ersten Staatsexamen als Sonderschullehrerin - entschloss ich mich dann, ein halbes Jahr unentgeltlich in einer Dorfschule in Offinso zu arbeiten. Diese Zeit erlebte ich als sehr intensiv und bereichernd. Die Gastfreundschaft, mit der ich allerorten – vielfach trotz bitterster Armut – empfangen wurde, sowie die Lebensfreude und der Optimismus, den die Menschen aus-strahlten, bewegten mich tief. Die Tatsache, dass ich viele Lieder der Ashanti – der dortigen Ethnie – kannte, sprach sich schnell herum und öffnete mir Herzen und Türen.

Zusammen sind wir stark - eine sanfte Revolution

So lernte ich auch recht bald den damals kurz zuvor gegründeten Selbsthilfeverein der Körperbehinderten im Distrikt Offinso kennen. Mit der Gründung dieses Vereins im Jahr 1988 hatten die Körperbehinderten einen geradezu revolutionären Schritt getan. Denn Körperbehinderte galten traditionell in Ghana als verflucht oder verhext. Aus Angst, der Fluch könne auf einen selbst übergehen, mied jeder Nichtbehinderte den Kontakt zu Körperbehinderten. So war das Schicksal dieser Menschen vorgezeichnet. Im Extremfall wurden behinderte Kinder gleich nach der Geburt ertränkt, um den Fluch von der Familie zu nehmen. In der Regel aber wurden sie entweder zu Hause versteckt oder so früh wie möglich zum Betteln auf die Straße geschickt. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, lag für Menschen mit einer Körperbehinderung nicht im Bereich des Möglichen.

Die Situation änderte sich, als Arc, ein junger, dynamischer Mann, der – u. a. als Manager einer Fußballmannschaft – mitten im Leben stand, durch einen Autounfall seinen rechten Unterarm verlor und damit schlagartig total isoliert war. Zwar standen seine Frau und einige wenige enge Freunde noch zu ihm, aber seine angesehene Position im Leben der Dorfbewohner war dahin. In dieser Lage, die ihn an den Rand der Selbsttötung trieb, kam Arc schließlich in Kontakt mit anderen Körperbehinderten. Dabei wurde die Idee geboren, sich zu einem Selbsthilfeverein zusammenzuschließen, um die Lebens- und Zukunfts-Chancen körperbehinderter Menschen zu verbessern. Nach eineinhalb Jahren gab es bereits 350 Mitglieder; zwei Drittel davon waren Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen waren und sind bis heute von Kinderlähmung betroffen, da es keine staatlichen kostenlosen Impfprogramme gibt. Andere haben durch Unfälle bleibende Behinderungen davongetragen; vielfach könnten einfache Operationen die Lage der Menschen zumindest deutlich verbessern, aber es fehlte und fehlt an Geld...

Ein wichtiges Ziel des Vereins bestand bereits damals darin, möglichst vielen Jugendlichen mit einer körperlichen Behinderung die Chance zu geben, eine Ausbildung zum Schreiner, Schuster, zur Schneiderin oder Friseurin zu machen, um später für sich selbst sorgen können.

Schnell wurde mir damals klar, dass ich diese bewundernswerte Initiative auch nach meiner Rückkehr nach Kräften weiter unterstützen würde. Mir war jedoch bewusst, dass ich selbst dabei schnell an meine Grenzen stoßen und daher Verbündete brauchen würde...

Bei der Mitgliederversammlung, die anlässlich meiner bevorstehenden Rückkehr organisiert wurde, verabschiedete ich mich mit einem Zitat, das Bischof Helder Camara zugeschrieben wird: „Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, so ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ Damit drückte ich zum einen meine Bewunderung für die Selbsthilfe-Initiative der Körperbehinderten aus, die bereits erste Schritte zum Beginn einer neuen Wirklichkeit eingeleitet hatte. Zum anderen verlieh ich mit diesem Zitat meiner Hoffnung Ausdruck, in Deutschland Menschen zu finden, die unseren gemeinsamen Traum von einem selbstbestimmten Leben der Behinderten und ihrer Integration in die ghanaische Gesellschaft mitträumen und unterstützen würden. Der Vorstand des Vereins gab mir die Bitte mit auf den Weg, einen Sponsor für ein Werkstattgebäude und die entsprechende Ausstattung mit Werkzeugen und Maschinen zu suchen.

Im Dezember 1990, nach meiner Rückkehr nach Deutschland, kam ich auf meiner Suche nach finanzieller Unterstützung für die Körperbehinderten von Offinso mit der Aktion Friedensdorf in Kontakt. Im Frühjahr 1991 entschied der Vereinsvorstand, die Förderung der Selbsthilfe-Initiative als neue Projektpartnerschaft aufzunehmen.

Über 15 Jahre unterstützte die Aktion Friedensdorf diesen Verein. Die Initiative von Arc hat es mit unserer Hilfe geschafft, in ihrer Region die Behinderten in die „normale“ Welt zu integrieren. Der Traum hat sich erfüllt!  

 

Anmerkung: Dieser Erlebnisbericht ist eine Kurzfassung des gleichnamigen Kapitels in dem Buch „Macht-Wechsel, Aufbruch zum Leben“, das von der Hochschule Niederrhein in 2010 herausgegeben wurde. Neben Hauptautor G. Züwerink haben daran auch Helmut Göbels und Franziska Suffenplan-Göbels mitgewirkt. Sie stellen darin die Geschichte der Aktion Friedensdorf sowie den Beginn der Kontakte nach Ghana dar. Diese Kontakte nach Ghana waren auch die Grundlage für die erfolgreiche kommunale Nord-Süd-Partnerschaft Mönchengladbach – Offinso.

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